von Dagmar Schomber
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22. Februar 2021
Der Herr ist MEIN Hirte! Der Herr ist DEIN Hirte! Ich lief durch die Dunkelheit und ER machte mir hell! Am Tag, als wir uns kennen lernten, war es ein heißer und schwüler Tag. Wir machten mit meiner Arbeitsstelle einen Betriebsausflug zu seiner historisch interessanten Arbeitsstätte und ich reiste mit dem Fahrrad an. Im Verlauf des Tages begann es zu regnen. Es gab Hochwasser im ganzen Bundesland, wie ich es in all den Jahren noch nicht und auch nicht wieder erlebt habe. Was tun mit meinem Rad? Ein Kollege machte uns bekannt miteinander und ich konnte mein Rad in seinen Arbeitsräumlichkeiten unterstellen. Schon der erste Moment, als wir uns sahen, war eine merkwürdige, bewegende Begegnung. Es war etwas Sonderbares passiert, was uns beide beschäftigte. Eine Art Verzauberung lag in der Luft. Da mein Rad auch wieder geholt werden musste, blieben wir, zunächst für kurze Zeit, in Kontakt. Es wurden schöne und tiefgehende Worte geschrieben, über, wie wir glaubten, unsere schicksalhafte Begegnung. Auf ein weiteres Treffen konnte ich mich von meiner Seite aus zunächst nicht einlassen. Nach ein paar verheißungsvollen, tief ins Herz gehenden geschriebenen Sätzen über ein eventuelles Wiedersehen, so Gott es will, und seiner Option, mich wieder bei ihm zu melden, wenn ich soweit wäre, sahen und hörten wir nichts mehr voneinander. Vier Monate, in denen ich jeden Tag an ihn dachte. Jeden Tag ging mir jedes gesprochene und geschriebene Wort und jeder Augenblick, den wir uns gesehen hatten, durch den Kopf und gruben sich immer tiefer in mein Herz. Trotz oder insbesondere weil es bei unseren beiden Begegnungen keinerlei körperlichen Kontakt gegeben hatte, war ich über die Konstanz meiner Gedanken irritiert und es festigte sich der Eindruck, es könne sich um eine schicksalhafte Begegnung oder, wie ich den Begriff aus der Esoterik her kannte, um einen Seelenpartner handeln. Bei unserem ersten Treffen danach erfuhr ich dann, vielleicht hatte ich es auch vorher überhört, dass er verheiratet war. Mein erster Impuls war, aufzustehen und zu gehen, denn genau das wollte ich nicht. Meine Vision war, mit einem Mann, der frei war, mein Leben in Liebe und Frieden zu verbringen. Irgendetwas hielt mich dann doch auf dem Stuhl. Mein zweiter Gedanke, nachdem ich mich etwas erholt hatte, war, er ist ganz nett, wir verbringen einen unterhaltsamen Abend und morgen geht jeder wieder seiner Wege. Im weiteren Gesprächsverlauf vernahm ich die Option, falls ihm die Richtige Frau begegnen würde, könne er sich durchaus vorstellen, seine Ehe aufzulösen. Ungeachtet dieser Worte stand für mich zu diesem Zeitpunkt fest, ein Morgen gibt es nicht mehr für uns. Der Abend verlief dann sehr nett und entgegen meiner Absicht verliebten wir uns. Sehr wahrscheinlich hatte dies ja von meiner Seite her bereits schon die vergangenen vier Monate in meinen Gedanken stattgefunden und war daher nicht wirklich verwunderlich. Heute weiß ich, jede Verführung beginnt mit einem Gedanken. Daher ist es wichtig, dass ein jeder auf seine Gedanken achtet! Aber so weit war ich damals noch nicht. In den nächsten Tagen und Wochen gab es dann zwar meinerseits noch zwei-, dreimal die Absicht das Ganze wieder aufzulösen. Doch wurde dies durch ein persönliches Treffen immer wieder zunichte gemacht. Und immer, auch schon zu diesem frühen Zeitpunkt, wiederholten sich die Gedanken, es sei eine schicksalhafte Begegnung und es könnte Gottes Wille sein. Gott spielte zu dem Zeitpunkt in meinem Leben keine so große Rolle. Ich „glaubte“ an ihn, war evangelisch getauft und konfirmiert, ging an Weihnachten gerne in die Kirche, eine größere Rolle spielte er nicht. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits länger suchend und fand mein Heil mehr oder weniger in der Esoterik. Wir trafen uns sehr regelmäßig und lernten uns kennen und lieben. Schon nach kurzer Zeit war uns sehr klar, dass wir füreinander bestimmt waren. Wir wollten zusammenbleiben, heiraten und… ja, es kam auch ein Kinderwunsch auf. Obwohl wir schon älter waren, fühlten wir uns nicht wirklich zu alt dazu. Von ärztlicher Seite her klärte ich das ab und es schien der Sache nichts im Wege zu stehen. Der Wunsch nach einer zweiten Generation Kindern und neuer Familie wurde auf beiden Seiten sehr stark. Äußere Dinge wie Familienauto wurden angeschafft, nach einem gemeinsamen Haus wurde Ausschau gehalten. Nur eine Sache, die Wichtigste und Grundvoraussetzung für all unsere Pläne, ging nicht so richtig voran. Eine sichtbare Auflösung seiner Ehe. Mittlerweile war ich in der Esoterik sehr verwurzelt und wir arbeiteten mit energetischen Methoden an diesem Thema, um die Situation herzustellen, die wir uns so sehr wünschten. Aus unserem weltlichen Denken heraus kommen solche Fälle wie unserer ja durchaus vor. Wenngleich das Ganze, hätte man es nüchtern betrachtet, natürlich nicht in Ordnung war. Da ich jedoch von der Esoterik her an die Reinkarnation glaubte, kam bei all meinen Sitzungen auch heraus, dass wir uns aus früheren Leben her kannten, oft nicht zusammengekommen waren, das aber für unser hiesiges Leben unsere Aufgabe, unser Seelenplan war. Das war natürlich auch die Erklärung dafür, warum sich unsere allererste Begegnung so bewegend angefühlt hatte. Alles, was ich in den Sitzungen und am Schluss auch in Rückführungen erfahren hatte, machte Sinn und ergab einen großen, so wie wir glaubten, von Gott vorgesehenen Plan für uns, der natürlich auch umgesetzt werden musste. Wir dachten, mit Gott an unserer Seite und Jesus in einem Boot schaffen wir das schon. Alles war vermischt!! Irgendwo war mir sogar mal ein Bibelvers begegnet, der mich dann auch weiterhin begleitete. „Deshalb sage ich euch: Um was ihr auch bittet- glaubt fest, dass ihr es schon bekommen habt, und Gott wird es euch geben.“ (Markus 11, 24 HFA) Ich dachte, ich müsse nur fest genug glauben, dass alles bereits in meinem Leben so ist, wie wir es uns wünschten und es würde sich verwirklichen. Wir glaubten beide daran und waren uns darüber einig. So wurde es mir auch in der Esoterik und Persönlichkeitsentwicklung gelehrt. Wenn ich so tue als wäre es da, gepaart mit guten Gefühlen darüber, dann wird es sich verwirklichen. So, wie es ja auch in dem Bibelvers stand, der mir natürlich aus dem Kontext gerissen begegnet war. So begann ich mit den Kindern, die wir uns so sehr wünschten jeden Tag zu sprechen. Ich hieß sie jeden Tag in meinem Leben willkommen und erzählte ihnen von unserem Leben, was wir haben würden und was wir beide uns in den schönsten Farben und von Herzen ausmalten. Wir wussten sogar schon wie sie heißen würden. Das haben wir aus den Träumen meines Partners erfahren. Er träumte sehr oft, sehr deutlich und real von diesen Dingen. Bis auf kleinste Details konnte er sich erinnern, wer was gesagt hat, was wir zusammen gemacht haben, wo wir waren, was die Kinder anhatten, welche Farben die Kleidchen hatten und wie ihr Name war. Er träumte immer wieder davon, es war teilweise sogar aufeinander aufbauend. In seinen Träumen wohnte meine Mutter bei uns, was seine ursprüngliche Idee war, die sich über die neuen Enkelkinder freute. Für uns war klar, so real wie diese Träume waren, sind es prophetische Träume und sie würden sich erfüllen. Das alles wurde durch einen Besuch bei einer Kartenlegerin untermauert. Ebenso durch die Interpretation meiner eigenen Karten aus den esoterischen Decks, die ich täglich nutzte. Auch dort kamen Gott und Jesus, als eigene Karte, mit ihren Botschaften vor. Ich freute mich immer die Karte von Jesus, ein wunderschönes Bild von ihm, mit dem Thema „Wunder“ zu ziehen. Auch dort war ihm die Aufgabe und Botschaft, Wunder zu vollbringen, zugeteilt. Insgesamt also gute Zeichen und kein Grund zur Beunruhigung. Dass Jesus Wunder vollbracht hatte, war in mir ja doch noch irgendwo präsent. Und ich war mir sicher, er würde für uns ebenfalls solche Wunder vollbringen. Also brauchten wir ein Haus, wo das alles realisierbar war. Sozusagen für die Großfamilie. Sehr lange Zeit wurden diese Dinge nicht real. Weder das freudige Ereignis, noch das Wichtigste, die Auflösung der Ehe. Welche für mich eigentlich auch die Grundvoraussetzung für alles andere war. Manchmal war es mir deshalb auch sehr schwer. Nichts schien voran zu gehen. Wenn ich über eine Trennung nachdachte, was ich häufiger tat in dieser Zeit und es auch mal aussprach, war es so dunkel um mich, dass ich dachte mein Leben wäre dann damit zu Ende. Ich haderte, es nicht geschafft zu haben. Das, was mir am wichtigsten war, Wirklichkeit werden zu lassen. Ein großes persönliches Versagen für mich. Da mir dieser Ausblick noch schlechter erschien und mir die nötige Kraft fehlte für richtige Entscheidungen, kamen nach kurzer Zeit meine alten, falschen „Lebensgeister“ wieder zurück und mit ihnen auch mein, wie man so schön sagt, aus der Krise gestärkter Glaube an unsere Träume, Visionen und unseren Seelenplan. Mit dem ebenso großen Glauben, diese Angelegenheit weiterhin aus eigener Kraft regeln zu können. Meine Überzeugung war nach wie vor dieselbe. Gepaart mit noch mehr Glauben und mit noch ein bisschen mehr Geduld für den richtigen Gott gegebenen Zeitpunkt WIRD sich alles realisieren lassen. Natürlich kamen mir zwischenzeitlich doch auch immer mal wieder Zweifel und ich fragte mich, ob das mit seinen Träumen so stimmte und mein Glaube daran wurde dann auch noch manches Mal auf die Probe gestellt. Die Träume hatte er, das war ganz klar und sicher, die waren nicht erfunden. Trotzdem waren die Zweifel da, ob sie sich verwirklichen würden. Und immer, wenn meine Zweifel an die Verwirklichung groß wurden und ich vielleicht aufgeben würde, hatte er eine ganz besondere Art von Traum. Dort kamen Dinge vor, die er so nicht wissen konnte, bzw. vorher nicht gewusst hat. Es wurden ihm Dinge gezeigt und gesagt, die wir jedoch nachprüfen konnten. Es stimmte jedes Mal aufs Wort! Das war durchaus schon sehr merkwürdig und sonderbar. Natürlich hat das dann meinen Glauben wieder gestärkt und mich beruhigt. Durch seine lebhaften Träume war es nicht sehr schwer, das ganze am Leben zu erhalten. Es würde Realität werden, so wie die Träume, in denen wir die Dinge überprüfen konnten, auch real waren. So ging die Zeit ins Land und wir kümmerten uns gleichzeitig um ein passendes Haus. Scheinbar hatten wir darauf mehr Einfluss. Wir fanden erst nach einigen Jahren und mehreren Anläufen das richtige Objekt in einem anderen Bundesland. Fahrtechnisch zu meinem alten Wohnort schon etwas weiter weg, aber zur Arbeitsstelle gerade noch machbar, wenn auch erheblich weiter als vorher. Es war selbstverständlich für mich, dass er vor dem Kauf zu mir ziehen würde, was bis dato nicht geschehen war, aber noch rechtzeitig eintreffen sollte. Jedoch kamen dann genau zu diesem Zeitpunkt und den folgenden Wochen und Monate schwere familiäre Unglücke, wie Unfall, Krankheit und Tod in seiner allernächsten Familie zusammen. Für solche unvorhersehbaren schwierigen Ereignisse konnte ja schließlich niemand etwas und ich ließ mich beruhigen. Wenngleich mir das alles unheimlich war, schließlich hatte ich bisher noch nie ein Haus gekauft mit jemanden. Trotz dieser Unbehaglichkeit tat ich es. So zog ich dann entgegen meiner ursprünglichen Überzeugung zunächst alleine in das für eine Großfamilie vorgesehene Haus. Es sollte ja nur für ein paar Wochen bzw. wenige Monate sein. Nachdem sich nach einigen Monaten die Wogen glätteten und es endlich so weit sein sollte, dass er mit in das Haus einzieht, ist seine Frau an Krebs erkrankt! Was gab es da jetzt für mich noch zu sagen oder gar zu tun? NICHTS! ICH konnte NICHTS mehr TUN! Mein Glaube fiel zusammen. Es war eine Mischung aus Mitgefühl, mehr Entmutigung und noch größerer Verzweiflung und Enttäuschung. Hinzu kam die Tatsache, dass meine biologische Uhr für nochmalige Kinder abgelaufen war. Zu lange hatte alles gedauert. Das war ein großer Einbruch, eine große Trauer für mich. Jetzt begann ich wirklich ernsthaft, alles in Frage zu stellen. In der Esoterik neigt man ja dazu, bei Dingen, die sich nicht erfüllen, wo alles Mögliche dazwischenkommt, zu sagen, dann soll es wohl nicht so sein! Natürlich fragte ich mich das ja nicht das erste Mal, aber dieses Mal mit aller Ernsthaftigkeit. Für Entscheidungen jedoch fehlte mir weiterhin die Kraft. Für das Haus selbst schien es aber dann doch wenigstens der richtige Zeitpunkt gewesen zu sein. Denn kurz darauf musste meine pflegebedürftige Mutter, die wir ja bei der Größe des Hauses mitbedacht hatten, zu mir ziehen, weil mein Stiefvater verstarb. Damit war ich natürlich erst einmal beschäftigt, hatte eine neue Aufgabe, neue Umstände, die mich einnahmen und von der eigentlichen Problematik ablenkten. An seinem Verhalten änderte sich nicht viel. Er kam weiterhin fast jeden Tag, bewerkstelligte den Spagat zwischen einer kranken Frau und der vielen Arbeit am, im und um das Haus. Nachdem ich realisierte, dass all mein EIGENES TUN, meine Wünsche, meine „Arbeit“ daran, zu einer unerträglichen Situation geführt hatten, betete ich in meiner Verzweiflung zu Gott. Leider ist Gott für uns oft die letzte Instanz, wenn sonst aus eigener Kraft nichts mehr funktioniert. Ich selbst war am Ende mit meinem Latein. Eine äußerst verfahrene Situation, in die ich mich selbst gebracht hatte, mit all meiner esoterischen Arbeit und den falschen Geistern, die uns dabei begleiten, wenn wir diese Arbeit tun. Es war klar, alleine fand ich mit all meinem Tun keinen Ausweg mehr. Mir fehlte die Kraft. Zu sehr war ich in meinen Emotionen gefangen. Mit Gott im Gebet, spürte ich instinktiv, würde es eine Lösung geben. Welche auch immer das sein mochte. Immer häufiger tauchte auch der Name Jesus in meinem Leben auf. Ich wunderte mich, warum die Menschen um mich rum so viel von Jesus und nicht von Gott sprachen. Als ich der Sache nachging, begriff ich, dass Jesus der Schlüssel ist, zum Vater hin in Gottes ewiges Reich. Jesus selbst spricht: Ich bin der WEG, die WAHRHEIT und das LEBEN. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich! (Johannes 14, 6) Der Weg für uns zum Vater, geht nur über Jesus Christus und das Kreuz. Nur wenn wir glauben, dass Jesus, Gottes Sohn, für uns am Kreuz alle Schuld getragen hat, uns durch sein Blut reingewaschen hat, von all dem, was wir falsch gemacht haben, sind wir gerecht vor Gott und werden eines Tages in seinem Reich aufgenommen, um mit ihm zu leben. Nachdem diese Erkenntnis, die gute Nachricht des Evangeliums (siehe auch Blogartikel „Die gute Nachricht zum Todestag meiner Mutter“), zu mir kam und ich mich für diese Wahrheiten öffnete, mich zum Glauben bekehrte, kam eine Wende in mein Leben und die Kraft zurück! Zunächst einmal hat es ja meine esoterische Arbeit betroffen. Diese Umwälzung und die Erkenntnisse darüber habe ich bereits ausführlich in meinem ersten Zeugnis, Brief an dich, geschildert. Ich wollte eine Lösung für diese unglückselige private Situation. Zugegebenermaßen war mir noch immer sehr daran gelegen, dass Gott die Situation für mich entscheiden würde. Schließlich musste doch an Allem etwas Wahres daran gewesen sein. In diesem Zwischenstadium, als ich noch nicht wirklich umgekehrt war, mich jedoch bereits für Gott und Jesus interessierte, wurden mir in der Bibel sehr bald die entsprechenden Stellen gezeigt wie Abraham und Sara. Die von Gott im höchsten Alter, und eigentlich unfruchtbar, mit einem Sohn gesegnet wurden. Auch Elisabet, die Mutter von Johannes, war schon weit über das gebärfähige Alter hinaus. Dies nährte wieder meine Hoffnung. Das zeigte, mit Gott war alles möglich! Warum nicht auch für uns! Schließlich war Gott auch für das Wetter zuständig, er schickte den Menschen damals ja auch die Sintflut. Und an dem Tag, als wir uns kennen lernten, war Hochwasser im ganzen Land! Das musste dann doch eine Bedeutung gehabt haben. Ich war mir sicher, dass Gott das geschickt hatte, damit wir uns kennen lernten. Auf solche Zeichen wurde in der Esoterik viel gesetzt. Das alles gab mir sogar noch mal einen neuen Aufschwung. Ich war begeistert. Meine Vorstellung war, wenn wir nun beide so richtig zum Glauben kämen, mit Umkehr und Taufe im Wasser und taten, was Gott gefällt, würde er uns vielleicht doch noch mal mit Kindern segnen. Und sich damit dann sozusagen durch uns verherrlichen. All die Träume hätten dann doch Sinn gemacht. Die esoterischen Geister hatten in meinem Kopf alles völlig verdreht! Anders kann ich es heute einfach nicht sagen. Völlig verblendet suchte ich immer noch verzweifelt einen Ausweg, der meine jahrelangen Gefühle und unsere Träume legitimierte. Jedoch eins wusste ich genau, ich wollte eine Entscheidung und raus aus dieser unerträglichen Situation. Wie auch immer sie ausfallen würde. So betete ich jeden Tag um Weisheit und Erkenntnis zum Herrn, er möge seinen Willen in meinem Leben tun. Ich hätte so gerne, dass er es zu meinen Gunsten entscheiden würde, wenn das jedoch nicht seinem Willen entspreche und er uns trennt, dann solle er mir bitte helfen, dass ich das aushalten kann. In jedem Fall, sein Wille soll geschehen! Jeden Tag war das ein Teil meines Gebetes. Erst nach und nach, ganz langsam sickerte die Wahrheit zu mir durch. Durch Gebete, durch sein Wort, durch Gespräche mit Geschwistern, die dahingehend in der Wahrheit standen, durch Predigten kam die Wahrheit sehr langsam und dennoch unaufhaltsam in mein Herz gerutscht. Nicht immer konnte ich es annehmen, habe es auch mal wieder verdrängt. In diese Zeit fiel dann auch der, für mich relativ plötzliche, Tod meiner Mutter. Das löste zusätzliche Ängste in mir aus. Nachts fuhr ich aus dem Schlaf und war voller Angst über das, was sich da anbahnte und über das, was werden würde. Ich betete nachts sehr viel den Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ und war froh, dass ich ihn in meiner Konfirmandenzeit habe auswendig lernen müssen. Ich betete so lange, bis mein Herzrasen aufhörte und ich mich wieder beruhigte. "Der Herr ist mein Hirte; mir wird NICHTS mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, so fürchte ich kein Unglück, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde, du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen ein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.“ (Psalm 23, 1-3, 4-6) Ich hatte das Gefühl, Gott nimmt mir mein Liebstes, was ich mir so sehr gewünscht hatte! Aber trotz allem Schmerz – er hatte mir auch die Wahrheit darüber offenbart und ich wusste, es gibt keinen anderen Weg für mich. „Und ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Johannes 8, 32) Lange Zeit hatte ich um eine Lösung gebetet, um Kraft gebeten, das auszuhalten. Gottes Wahrheit war für mich nun nicht mehr von der Hand zu weisen. Er hatte eindringlich durch sein Wort zu mir gesprochen. SEIN Wort ist unser bester Berater. Das gab mir Hoffnung. Ja, Gott macht es immer – immer besser als wir es uns je vorstellen können! Gott macht keine Fehler! „Und Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass die Prüfung über eure Kraft geht. Er wird euch bei allen Versuchungen den Weg zeigen, auf dem ihr sie bestehen könnt.“ (1. Korinther 10, 13) Und das tat er! Ich wusste, ich musste mich jetzt gegen dieses Leben mit meinem Partner entscheiden. Ich war mir sicher, es wäre kein Leben, das Gott segnen würde, das hatte er mir ganz DEUTLICH zu verstehen gegeben. Es war NICHT Gottes Wille für uns, wie wir immer dachten, das zeigte er mir. Das wurde mir an mehreren Stellen deutlich, hier die wichtigsten: Nachdem ich das Thema mit der Esoterik, der Reinkarnationslüge von Satan (siehe Brief für dich) und seinen Verführungen und Lügen auf diesem Gebiet durch hatte, zog ich auch das erste Mal in Betracht, dass er uns auch in oder durch Träume manipulieren kann. Und damit die ganzen nächtlichen Träume, die wir gehabt hatten ebenfalls eine Verführung des Teufels gewesen sein könnten. Er kennt unsere Sehnsüchte und Wünsche sehr genau und nutzt sie für sein zerstörerisches Werk, er ist allgegenwärtig. Irgendwann war ich mir sogar sehr sicher, dass es so war. Die Tatsachen sprachen dagegen. Der Tod meiner Mutter, die ja öfter eine Rolle in den Träumen gehabt hatte, war dann nur noch die Bestätigung dafür. Selbstverständlich waren diese Träume, wie wir zunächst vermutet hatten, nicht von Gott, um uns den Weg zu zeigen. Weil es auch nicht sein Wille war, dass wir durch eine Auflösung seiner Ehe zusammenkommen, um UNSERE Träume zu leben. Wie wir gesehen haben, kam immer etwas dazwischen. Es gab NIE einen von Gott gewollten richtigen Zeitpunkt dafür, wie wir es für andere Dinge (in der Bibel) erkennen können. Gott ist die Ehe heilig! Das lesen wir in seinem Wort. DAS ist die Wahrheit! Er kann Beziehungen/Ehen heilen, wenn sie kränkeln. Wir müssen nur mit ihm ins Gespräch kommen. Er kann auch Ehen heilen, die bereits auseinander sind und tut das auch. Gott kann alles, er ist allmächtig! WENN wir uns nicht mit unserem eigenen freien Willen, den er uns gegeben hat, dagegenstellen. Eine der größten und vielleicht die wichtigste Erkenntnis für mich war, und das hat lange gedauert, bis das bei mir rutschte, die Wahrheit um den Bibelvers, der mir schon Jahre vorher, aus dem Kontext gerissen, begegnet war. „Deshalb sage ich euch: Um was ihr auch bittet- glaubt fest, dass ihr es schon bekommen habt, und Gott wird es euch geben.“ (Markus 11, 24 HFA) Dieser Vers diente, völlig aus dem Kontext gerissen, lange Jahre als Grundlage, mir immer wieder vorzustellen, dass wir es bereits empfangen haben und als Familie zusammenlebten. In der Hoffnung, dass es sich dann auch irgendwann durch den Glauben daran im Physischen manifestierte. Durch Jesus, der immer mehr bei mir durchdringen konnte, erkannte ich endlich das wichtige Detail. Nämlich, dass die Kraft des Glaubens nur für die Dinge wirksam sein kann, die sich nicht gegen sein Wort richten und die Gott in seinem Erlösungswerk bereits für uns zur Verfügung gestellt hat! Das gilt nicht für z.B. Dinge wie Tod, Glücksspiele oder Ehebruch. Diese fallen aus DEM Rahmen, den er uns zur Verfügung gestellt hat. Bewegen wir uns in SEINEM Rahmen, den er uns durch sein Wort gibt, können wir alles von ihm erhalten, um was wir ihn bitten. WENN es nicht dazu dient, unsere selbstsüchtigen Wünsche zu befriedigen. „Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.“ (Jakobus 4, 2 Lut) „Und wenn ihr bittet, wird es euch doch nicht gegeben. Denn ihr verfolgt üble Absichten: Es geht euch nur darum, eure selbstsüchtigen Wünsche zu erfüllen.“ (Jakobus 4, 3 HFA) Ja, und genau so war es gewesen. Ich erkannte, dass es selbstsüchtige Wünsche waren und ganz sicher nicht Gottes Wille. Damit ergab dieser Bibelvers, der mich so viele Jahre begleitete, im Kontext gesehen einen ganz anderen Sinn. Als mir dieser so wichtige Punkt, dieses wichtige Puzzleteil in mein Bild eingefügt wurde, konnte die Wahrheit bis tief in mein Herz rutschten. Endlich bekam ich die KRAFT und konnte weitergehen! Zunächst war es nicht ganz einfach. Plötzlich war alles LEER in mir. Meine ganze Vision, die ich ja so wichtig fand zu haben, alles für was ich diese Jahre gelebt hatte, der vermeintliche Sinn meines Lebens, war weg! Aus eigener Kraft konnte ich absolut NICHTS. Was mir blieb, war zu beten. Ich habe darum gebeten, der Herr möge mir eine neue Vision von meinem Leben geben. Sein Wille in meinem Leben möge geschehen. Er beginnt meine Leere nun zu füllen. Aber dieses Mal mit Dingen, die IHM wichtig sind. ER hat mich wieder mit Hoffnung erfüllt! ER hat mich befreit von all meinem Groll, von der Bitterkeit, die ich in den letzten Jahren in mir trug. In meinem Inneren hatte es sich angefühlt als würde ein Rappeisen mit Widerhaken ständig auf- und abfahren. Davon bin ich jetzt endlich frei! Es ist weg! An diese Stelle ist nun Frieden eingekehrt. Ist DAS alleine nicht schon so viel besser als vorher? „Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen.“ (Römer 8, 28) Das heißt, alles dient Gottes Kindern zum Besten! Durch diesen langen Irrweg habe ich endlich den Weg zu Jesus gefunden! Das BESTE, was mir je passiert ist. In der Dunkelheit, in der ich wandelte, machte ER mir Licht! Aus dem verdreckten, trüben Wasser, was ich trank, machte ER eine klare erfrischende Quelle! Verstrickt wie in einem Spinnennetz, gab ER mir die Freiheit! Ich bin ein Kind Gottes geworden und das ist der größte Grund zur Freude! Er macht dann aus all dem Unschönen, was vorher war, das Beste! Er gibt mir das Vertrauen , dass er ALLES besser macht, als ich denke! In meiner Naivität habe ich so vieles in der Esoterik leichtgläubig angenommen, fest vertraut und daran geglaubt, dass diese Dinge so sind! Selbst mit einem einfachen gesunden Menschenverstand hätte ich sehen können, dass das nicht die Wahrheit sein kann. Heute dient mir dieses von Gott gegebene Vertrauen dazu, an seine VERHEIßUNGEN für uns zu glauben. Ich weiß ganz genau, ER hat noch so viel Besseres für mich bereit wie das BESTE, was ich jemals in meinem Leben OHNE IHN hatte! ER ist meine HOFFNUNG, er GIBT mir die KRAFT, er ist meine ZUFLUCHT, er ist meine/unsere FESTE BURG. Auf IHN können wir VERTRAUEN, auf IHN können wir BAUEN. ER ist der Eckstein und unser fester Grund, er ist unsere STÜTZE - unser HALT. Er heilt unsere Trauer, er ist unser LICHT. Wir dürfen all unsere Sorgen auf ihn werfen. Er schenkt uns die FREUDE, er ist GÜTIG zu uns, er ist BARMHERZIG. Er kommt immer zur rechten Zeit, er ist TREU, er ist bei uns, er verlässt uns nie. Er ist unser HEIL, er ist unser Heiland, er ist unser HEILER. Er lässt uns nie alleine, er ist in uns mit seinem heiligen Geist und führt uns. Auf ihn ist immer VERLASS, ER ist unsere Waffe im Kampf gegen die geistige Welt. Er versorgt uns, er gibt uns immer viel mehr als wir brauchen. Er vermehrt, er LIEBT uns, er schenkt uns die GNADE durch seinen Sohn Jesus Christus. Er rettet uns aus all unserer Not. Er ist unser ERRETTER, er macht uns FREI von Sünde und Tot, er schenkt uns das ewige LEBEN! ER ist MEIN HIRTE! ER ist DEIN HIRTE! ER ist UNSER HIRTE! Was auch immer geschieht!